30. August 2020
Testbericht DJI Osmo Mobile 4/ DJI OM 4
Neueste Version des Smartphone-Gimbals mit Verbesserungen
Das neue DJI Osmo Mobile 4 (DJI OM 4) behält die Stärken seines Vorgängers und baut diese noch weiter aus. Das Smartphone an das Gimbal zu befestigen geht jetzt per Magnet noch schneller als früher. Neben der mittlerweile schon selbstverständlichen 3-Achsen-Stabilisierung sind auch wieder praktische Funktionen innerhalb der App „DJI Mimo“ verfügbar.
Magnetische Befestigung
Wer bereits mit dem Vorgänger DJI Osmo Mobile 3 gearbeitet hat, wird sich mit dem OM 4 schnell zurecht finden und sich an der vertrauten und intuitiven Bedienung erfreuen. Aber auch für Neulinge funktioniert das Einrichten und Konfigurieren innerhalb von wenigen Minuten: Das Gimbal wird per Bluetooth mit dem Smartphone (iOS oder Android) verbunden und mit einem DJI Konto in der App „DJI Mimo“ aktiviert. Nach einer kurzen automatischen Kalibrierung ist das Gerät dann direkt startklar.
Das Gimbal ist per Knopfdruck im Hoch- oder Querformat bedienbar und zeichnet in der App in 720p, 1080p oder in 4K (3840×2160) auf. Die Bildrate kann zwischen 24, 30 oder 60 fps eingestellt werden. Im Video-Modus kann der Fokus, die Belichtung und der Weißabgleich entweder automatisch oder manuell eingestellt werden.
Die Steuerung erfolgt entweder per Gesten oder per Joystick, ist aber auch programmierbar. Über mögliche Motorengeräusche muss man sich keine Gedanken machen: Die Stabilisierung in allen Achsen erfolgt lautlos; dynamische Videos mit gleichzeitig gesprochener Sprache sind also auch in guter Qualität realisierbar. Die praktischen Funktionen Tracking, Timelapse und Story Mode sind auch wieder verfügbar. Mitgeliefert wird eine kleine Aufbewahrungstasche, eine Handschlaufe, ein Tischstativ, ein USB-C-Ladekabel und die neuen Magnethalterungen.
Die mitgelieferten Magnethalterungen gibt es in zwei Versionen: entweder als Klammer, die am Smartphone seitlich befestigt wird oder als aufklebbarer Ring auf der Rückseite des Smartphones. Dieser magnetische Ringhalter kann dann die ganze Zeit auf der Rückseite des Smartphones befestigt bleiben, auch wenn man es gerade nicht mit dem DJI OM 4 nutzt. Beide magnetischen Halter sind praktisch und vor allem zeitsparend. Eine Markierung zeigt jeweils an, an welcher Stelle der Magnet einrasten muss. Das Ganze funktioniert zuverlässig und hält stabil, selbst wenn man das Gerät stark wackelt.
Im Unterschied zum Vorgängermodell kommt es hier beim Deaktivieren und Abnehmen des Smartphones von der Halterung auch nicht mehr zum ,Nachzittern‘ des Gimbals. Insgesamt ist diese neue Lösung also eine sinnvolle und praktische Weiterentwicklung.
Externes Mikrofon am Gimbal anschließen
Durch entsprechendes Zusatzequipment kann auch wieder ein externes Mikrofon am Gimbal befestigt werden. Ich nutze dazu eine Klemme mit einem Kugelkopf und schließe über einen Gelenkarm dann einen Cold Shoe Adapter an. Auf diesem wird dann das Mikro befestigt.
Die Klemme befestige ich unten am Griff des DJI OM. Darüber ist dann immer noch genügend Platz, dass man das Gerät halten und steuern kann. In Verbindung mit dem Rode Wireless Go oder dem Rode VideoMicro funktioniert das sehr gut. Die Funkstrecke oder das Richtmikrofon verbinde ich dann über das Kabel „Rode SC7“ (TRRS to TRS) mit dem Smartphone. Bei iPhones ist zusätzlich ein Adapter von Klinke auf Lightning nötig.
Tracking, Timelapse, Dynamic Zoom & Story-Modus
In der App „DJI Mimo“ sind in Verbindung mit dem DJI OM 4 auch wieder verschiedene Bedien-Modi verfügbar. Mit der Tracking-Funktion kann das Gimbal Gesichter im Bildausschnitt halten und verfolgt diese, indem es sich automatisch mitdreht. Die Zeitraffer-Funktion erstellt Timelapse-Aufnahmen, indem das Gimbal sich langsam zu vorher definierten Positionen bewegt und dabei Einzelfotos aufnimmt.
Mit dem Dynamic Zoom bewegt man sich entweder auf Motive hin oder von ihnen weg, während die App gleichzeitig in die jeweils andere Richtung zoomt. Als Ergebnis gibt es einen schönen Vertigo-Effekt. Der Story-Modus bietet Vorlagen, die nur noch mit individuellen Aufnahmen gefüllt werden müssen. Der OM dreht sich dann automatisch und schneidet alles direkt mit Musik zusammen. Dieses Mal sogar im fertigen Ergebnis ohne Wasserzeichen am Ende. Natürlich können auf Wunsch auch Fotos aufgenommen werden.
Ein Anwendungsbeispiel für die Tracking-Funktion sieht man hier:
Ein Beispiel für eine Timelapse-Aufnahme:
Tracking, Timelapse, Dynamic Zoom und der Story-Modus sind in der Bedienung recht intuitiv. Teilweise kann es in der App aber mitten in der Bedienung zu Abstürzen zu kommen. Hoffen wir, dass das mit einem der nächsten Updates behoben wird.
Preis
ca. 145,00 Euro
Bewertung
Das Ganze in Weiß: Neben der leichten Farbänderung ist es vor allem die magnetische Halterung, die den DJI OM 4 von seinem Vorgänger unterscheidet. Ansonsten ist aber fast alles gleich geblieben. Das ist in diesem Fall auch positiv, weil es nur kleine Optimierungen sind. Für mich ist das neue Osmo Mobile ein zuverlässiges und leistungsstarkes Smartphone-Gimbal, das dynamische Kamerfahrten wackelfrei ermöglicht. Wer noch den DJI OM 3 hat, muss aber nicht unbedingt direkt wechseln. Bei einer Neuanschaffung ist die 4. Generation aber auf jeden Fall zu empfehlen.